Der Überleiter 1 ist der mit Abstand längste Kanal im Lausitzer Seenland. Er überbrückt auf 2.750 Metern die Distanz zwischen dem Spreetaler See im Osten und dem Sabrodter See im Westen. Darüber hinaus verfügt das Bauwerk über eine fast 30 Meter lange Schleuse, die das unterschiedliche Höhenniveau zwischen beiden Gewässern ausgleicht.
Historisch gesehen bildet der Kanal die Verbindung zwischen den gefluteten Tagebauen Spreetal-Nordost und Spreetal. In diesem Gebiet wurde über siebeneinhalb Jahrzehnte Kohle gefördert - gut 382 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: das entspricht rund zwei Millionen Blauwalen, die als die schwersten Tiere (190 Tonnen pro Wal) auf der Erde gelten. Die Verstromung und Veredelung der Rohbraunkohle erfolgte hauptsächlich im (damaligen Kombinat) Schwarze Pumpe sowie im Kraftwerk Trattendorf.
Durch den Überleiter 1 werden mittelfristig Fahrgastschiffe und Boote verkehren. Zukünftig sind von hier aus Tagestouren bis in die 30 bzw. 50 Kilometer entfernten Stadthäfen von Großräschen und Senftenberg möglich. Der Spreetaler See entwickelt sich zum Wassersportzentrum des Seenlandes. Seit den Jahren 2015/2016 entsteht die erforderliche Infrastruktur, beispielsweise neue Straßen, Parkplätze und Gebäude.
Seit Anfang 2012 lädt unweit des Nordwestufers der Ponyhof „Terra Nova“ ein. Dort werden Kutschfahrten in die nähere Umgebung angeboten. Die Innenkippe des Tagebaus Spreetal ist indes Sperrgebiet. Dort befindet sich die „Millionenkippe“, eine ehemalige Deponie, die inzwischen begrünt ist. Wenn die Bergbauexperten ihre geotechnische Bewertung abgeschlossen haben, entscheidet sich das weitere Schicksal dieses Gebietes. Vielleicht werden die Touristen eines Tages wieder auf dem „Kleinen Brocken“, dem Gipfel der Kippe, stehen und das tolle 360-Grad-Landschaftspanorama genießen.