Am Nordufer des Knappensees liegt der Ort Maukendorf. Zeuge einer längst vergangenen Kulturlandschaft. Das Bett des Alten Schwarzwassers fließt entlang mächtiger Bäume und gibt dem heute 450 Einwohner zählenden Ort ein idyllisches Gepräge. Unweit von Maukendorf beginnt die Flur des sorbisch-katholischen Städtchens Wittichenau. Eine mittelalterliche Gründung der Herren von Kamenz mit einer Anbindung an das heute noch aktive Zisterzienserinnen Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau. Maukendorf wurde 1994 nach Wittichenau eingemeindet.
Der Knappensee selbst entstand nach einer Spontanflutung 1951 bis 1953. Er ist der erste Lausitzer Tagebausee. 1932 wurde für den Aufschluss des Tagebaus Werminghoff I das im Jahr 1401 erstmals erwähnte sorbische Dorf Bukojna/Buchwalde devastiert. Höfe wurden aufgegeben, 350 Einwohner umgesiedelt. Viele wurden Bergleute und Arbeiter. Sie zogen in die neu entstandene Werkssiedlung der Brikettfabrik Werminghoff, benannt nach dem Generaldirektor der Eintracht AG, Joseph Werminghoff (1848 - 1914). In Koblenz erinnert eine Gedenkstätte an das Dorf.
Von 1917 bis 1945 wurden aus dem Tagebau rund 59 Millionen Tonnen Kohle gefördert und in der nahen gelegenen Brikettfabrik Werminghoff veredelt. Diese spannende Geschichte der Industrialisierung, des Ortes Knappenrode/Werminghoff, der Fabrik und der Menschen von der Gründung bis zur Stilllegung des Werkes 1993 erzählt das Sächsische Industriemuseum, die Energiefabrik Knappenrode. Das ganzjährig geöffnete Museum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur und Standort der Lausitzer Energie Route.
284 Hektar Fläche, 406 Fußballfelder, umfasst der Knappensee. Direkt vor den Toren Hoyerswerdas gelegen, war er bis zur sanierungsbedingten Sperrung im Jahr 2014, Jahrzehnte lang für viele Generationen die geliebte „Badewanne“ und ein nahes Urlaubsparadies. Nach erfolgter Sanierung soll der Knappensee seine ursprüngliche Bedeutung wiedererlangen.